Stiller Begleiter

Es gibt keinen Grund dafür, aber du bist wieder da: sitzt neben mir vor dem Fernsehr, stehst plötzlich in der Tiefgarage oder in meinem Büro und viel zu oft kann ich dich als meinen unsichtbaren Beifahrer erkennen. Heute Nacht hast du es dann sogar in meine Träume geschafft, auch wenn das alles mehr als seltsam war und mich mit der bangen Frage um die Versehrtheit meines Unterbewusstsein zurück lässt.

Warum du da bist, weiß ich nicht. Vielleicht weil ich deinen Namen viel zu oft irgendwo lese und damit unterbewusst aufnehme, vielleicht weil demnächst wieder Termine anstehen oder aber weil es einfach so ist. Die Gedanken kommen meist aus dem Nichts, wie eine Idee, setzen sich fest und dann werde ich sie eine ganze Weile nicht wieder los. Am Anfang bist du noch überall, ich ertappe mich dabei laut im Auto beteuern zu müssen, dass du nicht da bist, damit Ruhe in meinen Kopf einkehrt. Ein paar Tage später wird es weniger, nicht mehr so oft, nicht mehr so intensiv – eher wie ein Schatten, der einen verfolgt, den man aber nicht immer wahrnimmt. Gerade bist du wieder da. Seit genau Mitte letzter Woche, das heißt, es wird bald besser.

Doch ich frage mich nach dem Warum. Warum so plötzlich, warum so aus dem Nichts? Was bringt mein Unterbewusstsein dazu, solche Gedanken loszutreten? Was möchte es mir damit sagen? Ich werde darauf keine Antwort finden und genau das macht mich auch so kirre. Es sind nicht die Gedanken, es sind die ungeklärten Fragen nach dem Warum, die mich in den Wahnsinn treiben.

Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.

– Albert Einstein

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